Alles fließt

Die fabelhafte Welt der Lagerlogistik

Wareneingang, Einlagerung und Versand: Ein effizientes Logistiksystem will gut geplant und durchdacht sein. Die Waren müssen im Lager so angeordnet sein, dass sie einen reibungslosen Materialfluss ermöglichen – das A&O für eine schnelle und vor allem kostengünstige Kommissionierung der eingegangenen Bestellungen. Wer in Sachen Logistik gut aufgestellt ist, verschafft sich einen konkreten Wettbewerbsvorteil – schließlich ist ein zuverlässiger Service die Voraussetzung für Kundenzufriedenheit und Kundenbindung.

Als Distributionsunternehmen internationaler Schuhhersteller für den italienischen Markt hat NaturalLook ein großes Warenlager und eine perfekt organisierte Logistik zu bieten. Übersetzt in Zahlen bedeutet das: Das Unternehmen übernimmt täglich die Logistik für über 10.000 Paar Schuhe.

 

Die Warenflüsse im Lager sind bis ins kleinste Detail geplant und folgen einem strikten Zeitplan – Bestellungen für die Frühjahrs- und Sommerkollektion werden beispielsweise von Januar bis Mai bearbeitet und versendet. Nachbestellungen – eine weitere wichtige Einnahmequelle für das Unternehmen – gehen meist ab März ein und können dank perfekt organisierter Arbeitsabläufe in einer Rekordzeit von 24-48 Stunden versendet werden.

 

Trotz immer abrupterer Übergänge zwischen den Jahreszeiten sind die Kollektionen nach wie vor voneinander getrennt: Herbst-und Winterartikel werden üblicherweise zwischen Juni und September versendet, wobei Nachbestellungen bis zum Jahresende möglich sind. Das Warenlager von NaturalLook ist ein einwandfrei funktionierender Mechanismus – alles dreht und bewegt sich, alles ist im Fluss. Wir haben mit Johann Brugger, Leiter der Logistik von NaturalLook, über Aufbau und Funktionsweise eines beeindruckenden Logistiksystems gesprochen.

Ein einwandfrei funktionierendes Logistiksystem erfordert Genauigkeit und Organisation von Seiten der MitarbeiterInnen – es ist aber auch eine technologische Herausforderung. Welche Technologien kommen hier zum Einsatz?

„Die Vorgänge hier im Warenlager sind grundsätzlich von zwei Hauptabläufen bestimmt: die Warenannahme mit anschließender Einlagerung auf der einen Seite und das Picking und Packing auf der anderen. All diese Arbeitsabläufe werden hier durch eine spezielle Lagerverwaltungssoftware gesteuert und optimiert. Das Wichtigste bei der Arbeit hier ist, zu jeder Zeit genau zu wissen, wo welcher Artikel gelagert ist.“ Johann schmunzelt: „Klingt logisch, ich weiß. Wenn man aber Hunderttausende Artikel auf Lager hat, dann ist absolute Bestandstransparenz notwendig. Eine Lagerverwaltungssoftware ermöglicht es, eine Art digitale Landkarte zu erstellen – eine ständig aktualisierte Momentaufnahme, sozusagen.“

 

Als Beispiel: Sobald ein Artikel ausgelagert werden soll, berechnet das System automatisch das Volumen des Produkts sowie – unter Angabe des Inhalts – Art und Anzahl der benötigten Verpackungen. Die Software zeigt dem zuständigen Personal nicht nur den Lagerplatz an, sondern auch den kürzesten Weg dorthin.  

 

„Bei der Warenentnahme verwenden wir Kommissionierfahrzeuge mit einem integrierten Pick-to-Light-System: Spezielle Blickfangleuchten signalisieren dem Personal Entnahmefach und -menge. Dies ermöglicht es uns, mehrerer Aufträge gleichzeitig zu kommissionieren, Arbeitsprozesse zu vereinfachen, die Produktivität zu steigern und die Fehlerquote zu minimieren.“

 

Nach dem Picking werden die Versandstücke an die (automatische) Rechnungskontrolle weitergeleitet. Anschließend werden sie gewogen, mit Klebeband versiegelt und etikettiert. Dann wird der Transport organisiert – das entsprechende Etikett des jeweiligen Kurierdienstes wird angebracht und die Abholung vorbereitet. Die größte Herausforderung an der Arbeit im Warenlager? Die Raumeinteilung: Sie muss absolut übersichtlich, geordnet und effizient sein. Das ist vor allem beim Übergang zwischen den Jahreszeiten und den Kollektionen wichtig“, erklärt Johann. „Konkret bedeutet das, dass Güter mit geringer Warenrotation auf weiter entfernten Regalen unterbracht werden können, während Artikel mit hoher Rotation so nah wie möglich und für das Personal leicht zugänglich gelagert werden müssen. Der Entnahmeprozess wird so vereinfacht, Zeit und Ressourcen werden eingespart.”

In der Logistikabteilung findet auch die Einkaufsplanung statt: Wie läuft diese ab?

 

„Erst einmal muss die Durchlaufzeit des Herstellers berücksichtigt werden, also die Zeit von der Bestellung bis zur Lieferung. Bei NaturalLook planen wir den Einkauf relativ früh, gleich nach Präsentation der neuen Kollektionen – auf unsere eigene Rechnung und Gefahr. Dem geht natürlich eine möglichst genaue Absatzprognose voraus. Unseren Kunden können wir so eine konstant hohe Verfügbarkeit an Produkten bieten: 100.000 Paar Schuhe, wovon 2.000 sofort lieferbar sind. Bequem und in Echtzeit einsehbar über unser B2B-Portal.“